Konfliktbereiche und Lösungsansätze

Konflikte mit dem Biber treten nur dort auf, wo die menschliche Nutzung bis unmittelbar an die Gewässer heranreicht.

Die Unterminierung von Ufern durch Biberröhren ist vor allem in den Bereichen problematisch, wo intensiv genutzte Flächen, Wege, Straßen usw. durch Einsturz der Gänge gefährdet sind. Besondere Schwierigkeiten entstehen durch die Unterminierung von Hochwasserdeichen bzw. -dämmen, da durch die Bibergänge Wasser in die Deiche treten kann und diese somit an Standsicherheit verlieren.

Durch den Bau von Biberdämmen kann es zur Überflutung von Wegen und zu Erosionsschäden im Uferbereich kommen.

Reichen landwirtschaftlich genutzte Flächen bis dicht an die Gewässer heran, ist mit Fraßschäden des Bibers vor allem an Mais, Zuckerrüben und Getreide zu rechnen. Nicht regenerierbarer Fraß an Gehölzen kommt nur dort vor, wo für den Biber keine ausreichende Nahrungsgrundlage im entsprechenden Gewässerabschnitt zur Verfügung steht.

Oftmals lassen sich auftretende Konflikte durch gezielte Einzelmaßnahmen entschärfen.

Optimal für eine Konfliktlösung ist die Schaffung ungenutzter oder nur extensiv genutzter Uferrandstreifen an Gewässern. Wo der Schutz solcher naturnaher Flächen nicht möglich ist, weil beispielsweise Siedlungen, Straßen, Bahntrassen, Dämme usw. nicht verlegt werden können, kann mit technischen Sicherungsmaßnahmen Konflikten vorgebeugt werden. So können beispielsweise wertvolle Einzelbäume durch Drahtgitter oder Sonderkulturen, Neuanpflanzungen und Obstgärten durch bis in den Boden eingelassene Umzäunungen, die ein Untergraben verhindern, geschützt werden.

Um Erosionsschäden und Unterminierung im Uferbereich vorzubeugen, kommen unterschiedliche Baumaßnahmen in Frage, wie z.B. Versteinung der Ufer, Einbau von Gittern in die Deiche, Anbringen von Drahtgittern auf der Uferböschung oder auch das Anpflanzen von Bäumen zur Bodenstabilisierung.

Sind die Konflikte mit dem Biber so gravierend, dass keine Lösungsmöglichkeiten gefunden werden können, sind ein Wegfangen und Ansiedeln der Tiere in günstigeren Bereichen zu diskutieren.

Runder Tisch „Biber“:

Bei bestimmten Fragestellungen oder Problemlösungen betreffend dem Biber kann vom Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz der „Runde Tisch“ einberufen werden. Dieses Instrument soll dem Informations- und Erfahrungsaustausch dienen und kann Behörden, Kommunen und Verbände an einen Tisch bringen.