Die Familie der Biber wird in zwei Arten unterschieden, den Kanadischen (Castor canadensis K.) und den Europäischen Biber (Castor fiber L.). Obwohl sich die beiden Arten sehr ähnlich sind, besitzen sie eine unterschiedliche Chromosomenzahl (Kanadischer Biber = 40 Chromosomen, Europäischer Biber = 48 Chromosomen).

Genetiker gehen davon aus, dass sich die beiden Arten nicht kreuzen können.

Äußerlich sind beide Formen kaum von einander zu unterscheiden. Dem Kanadischen Biber wird jedoch nach gesagt, dass er ein etwas dunkleres, rötlicheres Fell (im Gesicht an beiden Seiten heller werdend) besitzt, etwas größer und schwer wird und dass er eine größere Bauaktivität aufweist. Dies sind aber nur vage Aussagen.

Genetisch sind die beiden Arten eindeutig von einander zu unterscheiden. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die verschiedene Schädelform.

 

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Quelle: Biberzentrum Rheinland-Pfalz

 

Ähnlich wie die Europäische Variante wurde der kanadische Biber fast ausgerottet. Ursprünglich war er in ganz Nordamerika (Alaska bis Mexiko) verbreitet.

Trapper und Pelztierhändler haben dem Biber stark zugesetzt und ihn fast ausgerottet. Hunderttausende Felle wurden nach Europa exportiert, als der Biber dort bereits selten geworden war. Heute gibt es zumindest in Kanada wieder stabile Biberpopulationen von schätzungsweise 1-2 Mio. In den Vereinigten Staaten werden wie in Europa Wiederansiedlungsprojekte durchgeführt.

Bei einigen Indianerstämmen galt der Biber als heiliges Tier, da er in ihrer Schöpfungsgeschichte ein wichtige Rolle spielt. Er galt als das Tier, das durch seinen Dammbau Wasser von Land trennen konnte. Weil er sehr fleißig ist und ähnliche Baufähigkeiten wie der Mensch besitzt, wurde er „kleiner Bruder“ genannt. Die Indianer hatten hohen Respekt vor dem Biber. Dort, wo die Indianer wohnten, waren oft auch zahme Biber als Haustiere zu finden.

Der Kanadische Biber steht nicht unter Artenschutz und darf wieder gejagt werden.