IhrenII_Mai_2012

Quelle: Biberzentrum Rheinland-Pfalz

 

Nicht immer ist der Wohnraum eines Bibers zu erkennen.

Die bekannten typischen Biberburgen entstehen meist an flachen Uferbereichen und oft erst nach Jahren intensiver Bautätigkeit.

Aus Ästen und Holzspänen baut sich der Biber in der Uferböschung eine Kammer, den so genannten Wohnkessel. Dieser hat einen Durchmesser von ca. 60 – 100 cm und ist durch eine vom Biber gegrabene Röhre zu erreichen. Der Eingang der Röhre liegt zum Schutz vor Feinden stets unter der Wasseroberfläche. Der Biber kann so seinen Bau unbemerkt verlassen und betreten. Diese einfache Form der Biberwohnstätte wird Erdbau genannt. Der unauffällige Bautyp ist an einem Gewässer so gut wie nicht zu bemerken und entsteht oftmals an steilen Uferböschungen mit weichem, grabbarem Erdmaterial.

 

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Quelle: Biberzentrum Rheinland-Pfalz

 

Der Wohnkessel muss immer im Trockenen liegen. Steigt der Wasserspiegel während eines Hochwassers an, ist der Biber gezwungen, seinen Bau nach oben zu erweitern. Dazu gräbt er die Decke des Kessels aus und stampft das herunterfallende Erdreich fest. Damit das Erdreich über dem Kessel nicht einbricht, wird die Decke mit Zweigen und Ästen verstärkt. Im Winter werden zur Wärmeisolierung zusätzlich Schlamm und Pflanzenteile aufgetragen. Es entsteht der so genannte Mittelbau, der über die Erdoberfläche reicht und somit von außen erkennbar wird.

Steigt der Wasserspiegel weiter an, kann sich mit der Zeit die typische Biberburg (Hochbau) entwickeln. Der Biber gräbt immer weiter nach oben, verflicht immer mehr Stöcke und Hölzer, bis der Bau schließlich über der Erdoberfläche liegt und nur noch aus den selbst verbauten Ästen und Zweigen besteht. Die Burg wird von allen Familienmitgliedern gepflegt und ständig ausgebessert.

 

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Quelle: Biber-Informations-CD, Grafik: Bernhard Speh

Der Wohnkessel wird mit frischen Holzspänen ausgekleidet und besitzt meist zwei Ebenen, eine zum Fressen und Putzen und eine höhere, trockene zum Schlafen.

Der Biber benötigt seinen Bau zum einen als Schlaf- und Wohnstätte, im Winter auch als Fressplatz, zum anderen zur Aufzucht der Jungtiere. In einem Biberrevier können sich auch mehrere verschiedene Baue sowie zahlreiche Fress- und Fluchtröhren befinden.